Kindertagesstätte & Tagesschule

Uettligen, Belp, Konolfingen, 

Stettlen & Bolligen

Unsere Reise nach Okakarara, Namibia 16. - 26. April 2023

(Nicole, Team Belp & Jasmin, Team Konolfingen)

Die Vorbereitungen: 

Die Aufregung ist gross! Wir informieren uns über allgemein Wissenswertes. 

Bereits Wochen zuvor machen wir eine Impfberatung. Namibia hat zwar keine Impfpflicht, jedoch ist es 

empfohlen Hep.A/B, Typhus und wenn man in nicht touristischen Gebieten ist, auch Tollwut zu impfen.

Da die Mücken gerne mal zustechen, haben wir auch Antibrumm und Mücken-Kleiderimprägniermittel eingepackt.

Dann die Kleider….. ja, in Namibia beginnt ab April die Trockenzeit. Alles ist grüner als sonst und auch die Temperaturen steigen kaum noch über 30 Grad. In der Nacht werden es jetzt angenehme 16 Grad. Daher packen  wir von kurzer bis langer Kleidung alles ein - und Sonnenschutz nicht vergessen, denn auch wenn es nicht mehr so heiss, wie im namibischen Sommer ist, ist doch die UV-Belastung sehr hoch!


Abflug Stuttgart: Sonntag, 16. April 2023, 21.05h

Ankunft Windhoek: Montag, 17. April 2023, 08.05h


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Ankunft in Windhoek: 17. April 2023, 08:00h

Am Sonntagnachmittag, 16.04.23 beginnt unsere Reise in Bern. Mit dem Zug gehts weiter nach Frankfurt🚅. Um 21.55h geht der Flieger nach Windhoek.✈️


Alles läuft super. Müde aber gut gelaunt kommen wir am Montag, 17.04. in Windhoek an. Der erste Eindruck von der Luft aus und auch am Boden ist atemberaubend! Am Flughafen wartet man bereits auf uns. Weiter gehts…..

….aus einer 3h Autoreise nach Okakarara werden 5h. Namibia-Life! Unser Taxi hat eine Panne - wir nehmen es gelassen, haben ja Zeit! 🤭


In Okakarara werden wir herzlichst von den „steps for children“ Kindern und Mitarbeitern in Empfang genommen. Wir beziehen unser Guesthouse, richten uns ein und beenden den Tag mit einem leckeren selbstgekochten Znacht. 😋


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2. Tag Okakarara 18. April 2023

Um 08.00 beginnt unser Tag in der Institution.

Wir werden rumgeführt und lernen alle Lehrer und Kinder kennen. Die Gruppen sind in Krabbelgruppen, Kindergarten-Klassen und Vorschulklassen aufgeteilt. Sport, Morning Circle, Kunst steht auf dem Programm. Wir teilen uns auf und dürfen bei den verschiedenen Gruppen reinschauen und die Lehrer und Volontäre bei den Aktivitäten unterstützen. Die Kinder sind offen und staunen uns an. Berührungsängste kennen die hier nicht. 😊

Am Mittag gibts Essen. Gruppe für Gruppe wird zu Tisch gebeten bevor es dann für uns in die Pause geht.

Nachmittags gehts weiter mit den 7-8jährigen. Wir unterstützen diese beim Rechnen und Englisch-Hausaufgaben machen.


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3. Tag Okakarara 19. April 2023

Erneut waren wir im Morgenprogramm mitdabei. Heute in einer Kindergartengruppe (3-4J.). Nach dem Morgenkreis gehts ab ins Freispiel. Die Kinder bauen Türme mit Bechern, Zeichnen, spielen mit Puppen, Murmeln, bunten Glacestängeln und ihr liebstes Spiel: uns die Haare frisieren.😊

Nach dem Mittagessen gehts für uns in die Pause. Heute zeigt uns Paulina, eine der Volontärinnen aus Deutschland, die Stadt. Ein Einkauf im Supermarkt steht bevor. Dafür müssen wir für einen Weg 25 Minuten zu Fuss rechnen. Streetfood, Coiffeur und Primary-School - alles ist einwenig anders als bei uns in der Schweiz. 😉

Um 14.00h gehts weiter mit Unterricht. Wir geben 8. Klässler/innen Nachhilfe in Rechnen, Lesen und spielen Kartenspiele mit diesen.

Um 16.00h wäre der Unterricht zu Ende aber oft bleiben die Kinder noch länger zum Spielen.

Morgen steht ein Besuch im „steps-Garden“ an. Dieser befindet sich ca. 10 Autominuten von Okakarara. Auch dort, in Ongombombonde, werden Kinder betreut - jedoch nur eine „pre-school class“. 

Wir sind gespannt……


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4. Tag Okakarara 20. April 2023

Heute besuchen wir die Krabbelgruppe. Die Kinder sind von 0 bis ca. 2-3Jahre alt. Auch da wird mit den Kindern im Kreis gestartet. Jedoch sind auch einfachere Lieder dabei. Eines davon haben wir sogar schon gekannt. „Aramsamsam“ wird also auch in Namibia gesungen! 😄 

Auch die Zahlen werden bereits spielerisch geübt. Einige von ihnen sind bereits in der Lage auf 10 und mehr zu zählen. Nach dem Kreis spielen wir mit einzel vorhandenen Brio-Eisenbahn, daneben ist eine Puzzle-Runde. 

Um 09.00h besuchen wir Sonja, die verantwortliche Person des Projekts, im Büro, denn wir haben ein Geschenk mitgebracht.

Gemeinsam mit Rosy haben wir vor der Reise Spielsachen als Spende für die Kinder organisiert. Mit einem Zusatzgepäckstück von 23Kg haben wir die Geschenke dann mit auf unsere Reise genommen.

Springseile, Puzzles, Memories, Gummitwist, Fallschirmtuch und vieles mehr war dabei. 

Die Freude von Sonja war gross!


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5. Tag Okakarara 21. April 2023

Heute, Freitag, ist nur am Morgen Unterricht.

Wir begleiten die Krabbelgruppe im Sport. Vorab stellen wir mit verschiedenen Dingen ein Parcour auf. Matten, Bänke, Hoolahoop-Ringe und ein Trampolin ist dabei.

Danach holen wir die Kinder in ihrem Zimmer ab. Zu Beginn gibt es einen Einstiegs-Kreis. Wir bewegen uns ein bisschen bevors dann mit dem Parcour losgeht. Eine Volontärin zeigt den Kindern vor, was sie dann gleich nachmachen dürfen. Ein wilder Haufen kleiner Kinder rennt los. Die meisten brauchen kaum Hilfe von uns. Sie haben sichtlich Spass!😊

Ein Abschluss-Kreis zeigt den Kindern, dass es danach wieder zurück ins Zimmer geht. Die Sportlektion ist zu Ende.

Danach gehts für uns ins nächste Zimmer. Die Kinder sind am Lego spielen. Alle sitzen am Tisch und spielen mit ihren Lego-Steinen. Nach einer Weile wird es wild und unkonzentriert. Da ruft die Lehrerin zum Frühstück und alle Kinder rennen los um ihr Frühstücksbrei zu essen. Manche Kinder haben jeweils auch eigenes Essen dabei. Von Bananen, über Zitronen, bis zu ganzen Fischen inklusive Gräten haben wir über die Tage alles gesehen. 😊

Nach der Pause gehts ab auf den Spielplatz, wo die Kinder Klettern, Rutschen und rumtoben.

Um 11.30h verabschieden wir uns von den Kindern und gehen in die Suppenküche unser Essen holen. Auf dem heutigen Menüplan steht Maisbrei mit Sauce, Kohl und GIRAFFE.🦒

Guten Appetit😋


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6. Tag Okakarara 22. April 2023

Wir haben mit Emelie und Johanna, zwei Freiwilligen aus Deutschland, einen Ausflug zum Waterberg-Nationalpark geplant. Um 10.00h werden wir vom Taxi abgeholt. Die Fahrt dauert ca. 45min. Bei der Reception bezahlen wir den Eintritt für den Park und wir reservieren uns Plätze für einen Gamedrive von 15.00-19.00. Der Eintritt kostet 150 Namibdollar (9 Franken) und der vierstündige Gamedrive 650 Namibdollar (39 Franken). Emelie und Johanna gehen 2h wandern und wir gönnen uns eine kleine Auszeit am Pool. Es dauert nich lange und es besucht uns eine Pavian-Gruppe. Wir werden von anderen Gästen drüber informiert, dass wir gut auf unser Gepäck aufpassen sollen. Die meinen das ginge dann schnell und die seien weg damit. 😄 Wir sind also stets bereit mit unserem Gepäck loszurennen.🤣

Um 13.30h sind die zwei Mädels von der Wanderung zurück. Wir gehen zusammen ins Restaurant um was zu essen. Um 15.00h gehts dann los mit der Safari. Da aktuell die Büsche und Bäume Blätter tragen, wird uns gesagt, dass es schwierig sei die Tiere zu finden. Es gibt jedoch drei Wasserlöcher die wir anfahren, da es da die beste Chance gibt was zu sehen.

In dem Reservat gibt es ein schwarzes und weisses Nashorn, Büffel, Leoparden, Giraffen, Affen, Kudus und einige mehr. Leider haben wir and diesem Tag kein Glück. Bei allen drei Wasserlöchern herrscht Stille. Die einzigen Tiere die wir sehen sind Paviane, Warzenschweine, Kudus und Insekten in XXL. Wie z.B. einen Tausendfüssler und eine Stabheuschrecke. Zugegeben, wir sind enttäuscht! Trotzdem war die Landschaft atemberaubend schön und mit diesem Safari-Auto offroad durch dieses Gebüsch zu fahren war ja auch eine tolle Erfahrung.

Es wird langsam dunkel und kalt. Als wir schon fast wieder am Ende des Reservats sind, sehen wir, dass unser Begleitauto die Scheinwerfer auf was Grosses stellt: eine Giraffe. Da waren insgesamt ungefähr 10 Giraffen an den Wegrändern. Wir sind natürlich glücklich darüber doch noch ein grösseres Tier gesehen zu haben🤗 

Als wir wieder am Start ankommen, wartet bereits der Taxifahrer Ocean auf uns.

Auch auf der Heimfahrt im Dunkeln sehen wir noch ein Oryx. Und der Himmel war so klar, dass die Sterne riesig und zum greifen nah scheinen, inkl. Milchstrasse die sich wunderschön zeigt.


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7. Tag Okakarara 23. April 2023

Heute, Sonntag, dürfen wir Paulina und Emelie zu einem namibischen Gottesdienst begleiten. In Okakarara gibt es katholische- wie auch christlich reformierte Kirchen. Wir besuchen eine christlich reformierte, jedoch eine Art Freikirche. Um 09.00h machen wir uns zu Fuss auf den Weg. 

Schon von Weitem hört man den Gesang. In einem nahezu unscheinbaren Haus befindet sich dann die Kirche. Alle Leute sind wunderschön und die meisten farbig gekleidet. Die Frauen tragen Kleider und die Männer Hose und Hemd. Knie und Schultern müssen bedeckt sein, ansonsten bekommt man ein Tuch zum umbinden. Ausser uns vier, sind alles Namibianer.

Der Gottesdienst wird von einem Chor begleitet. Zwischendurch setzt man sich hin und der Pastor liest in englisch aus der Bibel vor. Ein anderer Pastor übersetzt in ihrer Sprache Herero.

Es wird getanzt. Auch kleinere Auftritte von Kindern und einem Jugendchor gibt es. Allgemein ist die Stimmung fröhlich, ausser einzelne die bei den Gebeten weinen. Für uns schwierig einzuordnen, da wir nicht immer alles verstehen.

Am Schluss, umm 12.00h dürfen sich Leute melden, die gesegnet werden wollen. Der Pastor betet für diese, während er die Hände oder den Kopf der Leute hält. Für uns ist dies spannend anzuschauen. Um ca. 12.30h verlassen wir dann die Kirche.

Den Rest des Tages verbringen wir beim Guesthouse.


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8. Tag Okakarara 24. April 2023

Heute, Montag, steht Sport mit der Vorschulklasse an. Zuerst zwei Runden ums Haus rennen, dann einen Parcour über Autoreifen und Balancieren. Ein paar Dehnübungen. Wir bilden einen Kreis und singen Lieder wie "if you happy and you now it.." und spielen eine Art "Naselumpe legä“.

Für die nächste Sequenz benutzen wir ein Seil über welches die Kinder hüpfen können oder auch unten durch gehen können. Als Abschluss gibts wieder einen Singkreis.

Nach 10.00h gehen wir mit Paulina in die Stadt. Wir fahren zum Supermarkt, brauchen etwas aus dem regionalen Baumarkt und fahren dann nach Ongombombonde in den Garten, um diese Dinge abzuladen. Eine Garten-Mitarbeiterin zeigt uns das Gemüse, welches wir für die Suppenküche mitnehmen können. Es gibt frisch geernteten Spinat, Peperoni und Auberginen.

Danach gehts zurück nach Okakarara, wo dann bereits das Mittagessen wartet.


Nachmittags besuchen wir die ältesten Schüler vom „steps Projekt“. Heute sind diese von der 5. bis zur 7. Klasse anwesend. Die Schüler haben teils Hausaufgaben, teils nicht. Die Schüler nutzen die Zeit, um Bücher zu lesen und Collagen zu machen. Als letzte Sequenz gibt es die Cookie-Time. Da stellen sich alle in eine Reihe und dem jeweils vordersten Kind wird eine Rechnung gestellt. Welches die richtige Antwort gibt, kriegt ein Cookie.


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9. Tag Erindi 25. April 2023

Um 08.30h werden wir in Okakarara abgeholt und werden weiter gehen. Uns erwartet ein entspannter Abschluss unserer Reise in Erindi. In diesem riesigen privaten Reservat steht die Old Traders Lodge in der wir die letzte Nacht verbringen werden. 

Um 12.30h kommen wir in der Lodge an. Direkt dürfen wir Mittagessen gehen. Das Restaurant ist direkt an einem grossen Wasserloch an dem gerade einige Giraffen sich die Zeit vertreiben.😊 Wir sind überwältigt und können es fast nicht glauben an welch tollem Ort wir sind!

Um 14.30h beziehen wir unser Zimmer. Auch dort grenzt unsere Terrasse an ein kleines Wasserloch.

Wir sind gespannt ob sich dort ein Tier zeigen wird.

Um 16.00h ist ein Game Drive für uns reserviert. Drei Stunden gehen wir auf Safari, es ist wundervoll. Es ist warm und wir haben das Glück viele verschiedene Tiere zu sehen. Giraffen, Elefanten mit Babys, Zebras, Oryx, schwarzes Nashorn, Gnus, Impalas, Erdhörnchen, Springböcke, Nilpferde - vieles ist dabei.

Kurz vor Sonnenuntergang machen wir halt an einem der grössten Wasserlöcher. Wir dürfen Aussteigen und es gibt etwas zu Trinken und Snacks. Im Wasserloch tummeln sich einige neugierige Hippos, die uns mit lustigen Sprüngen und Geräuschen warnen nicht näher an den See zu kommen. Natürlich respektieren wir dies. Nach unserer Pause gehts langsam zurück. Es wird immer dunkler.

Zurück in der Lodge erwartet uns ein feines Znacht-Buffet. Wir geniessen die Auswahl!😋

Danach gehen wir müde in unser Zimmer. Da erwartet uns Unglaubliches! Vor unserer Terrasse sind ca. 14 Elefanten inkl. Babys am Wasserloch versammelt. Wir beobachten die Tiere bis sich diese wieder in die Büsche verziehen.

Mit offenen Vorhängen sehen wir von unseren Betten direkt zum Wasserloch. Eigentlich wären wir müde, aber dann ein riesiges Nashorn! Auch dieses wird von uns ruhig und gespannt beobachtet. Wir sind glücklich an diesem Ort sein zu dürfen!🥰


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10. Tag Windhoek, Abflug 26. April 2023

Es ist Mittwoch und somit das Ende unserer Reise. Nach einem ausgewogenen Frühstück werden wir um 10.00h abgeholt. Auf dem Weg nach Windhoek machen wir mit unserem Fahrer einen Halt in Okahandja. Dort befindet sich ein bekannter Holzschnitzermarkt an dem wir uns noch einige Andenken an unser Abenteuer in Namibia kaufen möchten.

Dort angekommen sind wir überwältigt von all den Kunstwerken. Natürlich möchte uns jeder etwas verkaufen. Wir wählen uns einige Stände aus. Hier herrscht ein hartes Geschäft! Wir haben uns zuvor informiert und uns sagen lassen, dass wir mit den Leuten gut verhandeln müssen. Wir geben unser Bestes!😄

Mit vielen schönen Dingen im Gepäck geht es um 13.15h weiter nach Windhoek zum Flughafen. Unser Flug geht um 19.00h.

Um 05.30h landen wir in Frankfurt/Deutschland. Müde und zufrieden wieder ein Stück näher von unserem Zuhause zu sein, warten wir auf unseren Zug der uns über Basel nach Bern bringt.


Unser Fazit...


Wir haben auf unserer Reise viel gesehen und viel über Namibia und einzelne Stämme gelernt. Wir haben gesehen was diese Leute haben und wie sie leben, welche Sprache sie sprechen.

Wir sind dankbar, dass wir eine kurze Zeit einen Teil dieses tollen Projekts von „Steps“ sein durften! 

Und es wurde uns wieder etwas mehr bewusst, was bei uns Zuhause selbstverständlich erscheint, wie Sauberkeit, Strom, Wasser, regelmässige Mahlzeiten, Technik etc., ist für andere nicht einmal vorstellbar…..und doch scheinen diese Leute glücklich. Sie tanzen, lachen, singen und sind zuvorkommend und offen, auch gegenüber Fremden. Und dies, als hätten sie alles das, was wir bei uns als selbstverständlich ansehen dürfen.


Jasmin & Nicole